in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

Mit dem Thema „Warum habe ich schon wieder so reagiert?“ hat die Schönstattbewegung Frauen und Mütter zu einer Auftankzeit für die Seele am 19. November 2011 nach Zimmern-Stetten eingeladen.

Nachdem sich die 20 Frauen durch ein Begrüßungsspiel miteinander bekanntgemacht hatten, begann Sr. Noemi Massaro mit dem Vortrag über die Entwicklung der Persönlichkeitsstruktur im Laufe eines Lebens.

So ist das seelische „Kinder-Ich“ bekannt für spontanes, ehrliches Wesen, das gerne lacht, spielt, tanzt, singt und neugierig die Welt erkundet.

Durch menschliches Zusammenleben entwickle sich das Erwachsenen-Ich, das Dinge logisch, argumentativ und sachlich angeht. Entscheidungen werden nicht mehr nur spontan, sondern nach reiflicher Überlegung getroffen.

Das dritte „ICH“ in unserer Seele sei das „Eltern-ICH“. Dieses reagiert fürsorglich, hört zu, hilft, tröstet, ermutigt und hat Geduld und Verständnis. Es zeigt sich andererseits aber auch in Bestrafung, Moralisierung, in Befehlen und Urteilen, wie die Psychologie weiß.

Diese verschiedenen Komponenten sind in jeder menschlichen Seele miteinander vermischt und kommen in verschiedenen Situationen unseres Lebens, je nachdem, mit welchen Menschen wir zu tun haben und unter welchen Umständen wir handeln, verschieden stark zum Ausdruck.

Dies gebe auch den Ausschlag für die Reaktionen auf gewisse Situationen.

Doch was ist zu tun, wenn wir wieder reagieren, wie wir es eigentlich nicht wollen?

Erst mal tief durchatmen, sich eine Bedenkzeit einräumen. Dort wo es die Situation zulässt tue es oft gut, das Zimmer zu verlassen oder einen Spaziergang zu machen.

Dazu helfe noch ein Stoßgebet, oder der Blick auf die Mutter Gottes, etwa mit einem Bild auf dem Schreibtisch, am Computer oder in der Küche, um so die Situation an Gott zu übergeben.

Durch dieses Loslassen werde die Sache für den Menschen schon viel einfacher.

So kann man versuchen, auf eine andere Bezugsebene, sprich, sich auf das „Ich“ des anderen einzustellen und besonnen zu reagieren.


Nach einer gemütlichen Kaffeepause ging es mit einem meditativen Impuls weiter. Geistig mit dem Urheiligtum in Schönstatt verbunden, wurde von Sr. Noemi ein Gedanke des Schönstattgründers Pater Kentenich weitergegeben. „Der höchste Wert, den wir Menschen haben, ist nicht Schönheit und Gestalt, ist nicht Unterhaltungsgabe, ist nicht äußere Fruchtbarkeit in der Arbeit, ist nicht Begabung – der höchste Wert ist das göttliche Leben in uns.“

Mit dieser Gewissheit wurden die Frauen in die kommende Adventszeit und auf den Heimweg verabschiedet.