in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Pilgerweg 4. Etappe am 09. März 2014

Vor einem Jahr haben wir in Beuron unseren Pilgerweg in Richtung Liebfrauenhöhe begonnen.

Hier in der Klosterkirche von Rottenmünster darf ich Euch alle zu unserer 4. Etappe herzlich willkommen heißen.

Heute ist der erste Fastensonntag. Papst Franziskus sagte bei der Audienz am Aschermittwoch, die Fastenzeit führe uns zur Passion – zum Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus. Wir sollen in dieser Zeit die Blickrichtung ändern. Er meinte, wir gewöhnen uns an das Elend, an die Gewalt, die Kriege um uns herum. Eine Kursänderung zum Besseren sei wichtig. Dabei sollten wir die Hilfe Marias annehmen, - sie war die erste, die an Jesus geglaubt hat.

Pilgern bedeutet ja, sich mit sich selber auseinanderzusetzen, einen Kurswechsel vorzunehmen, seine Fehler und Schwäche zu erkennen, sie zu betrachten und die Blickrichtung zu korrigieren.

Aber wer oder was leitet uns an, von wem bekommen wir Antwort auf unsere Fragen? Wer kann uns Wegweiser sein in unserer Beziehung zu Gott?

Ja, da können wir doch zu Pater Kentenich gehen. Wir wollen auf unserem heutigen Pilgerweg die Person Pater Kentenichs betrachten und sicher hat er uns vieles zu sagen

Jeder von uns hat einen Rucksack dabei, mit allem was man unterwegs brauch, vor allem aber ein energiespendendes Vesper und Getränke. Heute ist er sicher nicht so schwer, wir brauchen keinen Regenschutz.

Doch schwerer tragen wir an den Unstimmigkeiten in unserem Leben. Jeder hat ein Anliegen mitgebracht und trägt es als Bürde mit sich; Schwierigkeiten in Ehe und Familie, am Arbeitsplatz, mit Freunden und Bekannten, wir haben mitgebracht die Not in der Welt, die Kriege und Unruhen, die Kranken, die Trauernden, die vielen gescheiterten Ehen…….

Aber auch unsere Dankbarkeit steckt in dem Rucksack, die Dankbarkeit für alles Gute und Schöne, das uns in unserem Leben geschenkt wurde.

So wollen wir unseren Weg beginnen und dabei auf Pater Kentenich schauen, wie er das Leben gemeistert hat und hören, was er uns sagen will, so dass wir heute abend sagen können, der Rucksack ist leichter geworden, nicht nur weil das Vesper gegessen wurde, sondern weil Glaube, Hoffnung und Liebe gewachsen sind.

Wir bitten Gott um seinen Segen für den heutigen Tag

Das war die Einleitung zu unserem Pilgerweg. Nachdem uns Pfarrer Klaus Alender den Segen gespendet hatte, zogen wir bei herrlichem Frühlingswetter los. Der Weg führte uns durch Rottweil-Altstadt zum Bahnhof Rottweil. Dort bogen wir in einen Fußweg ein, der entlang der Stadtmauer verläuft. Vorbei am Kreuzweg der Heimkehrer, entlang des Neckars und der Bahnlinie ereichten wir das soziale Zentrum Spittelmühle und kurz danach das Gewerbegebiet Neckartal, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen stärkten. Freundliche Wirtsleute deckten uns den Tisch an einem sonnigen Plätzchen direkt am Neckar. Fröhlich zogen wir nach der Rast weiter. Immer wieder gab es eine Pause inmitten der Natur und wir lauschten den Worten von Pater Kentenich. Geschichtliche Beiträge machten uns mit der Gegend vertraut durch die wir gepilgert sind. Gut gelaunt marschierten wir durch Wald und Flur und freuten uns an der erwachenden Natur. Eine große Überraschung haben wir erlebt: Mitten im Wald, am Ufer des Neckars, fanden wir das Vaterauge – ein umgestürzter, vermooster Baum , geformt wie das Vaterauge. Bald schon sahen wir in der Ferne unser Ziel, hoch über dem Neckar grüßten uns die Ruine Neckarburg und die Kapelle. Ein letzter Anstieg in der Abendsonne und wir standen vor unserem Ziel, der Neckarburgkapelle, die dem Erzengel Michael geweiht ist. Dieses freute uns sehr, war doch der Versammlungsraum bei der Gründung des Schönstattwerkes ein Michaelskapellchen. Mit einer Andacht zu den heiligen Engeln, dem Segen und einem Danklied beschlossen wir den herrlichen Tag. Mit Freude und Dank im Herzen, erfüllt mit den Wallfahrtsgnaden kehrten wir heim.