in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

"Das war unser Fest"

12-07-01_ALaemmle_97

„Ich habe diesen Tag als ganz frohen Begegnungstag für uns als diözesane Schönstattfamilie erlebt. Das tut immer wieder gut, das brauchen wir. Das war unser Fest. Hier trifft sich die Schönstattbewegung.“ Solche und ähnliche Aussagen beim Fest zum 60. Heiligtums-Geburtstag im Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe bestätigen, dass die Verantwortlichen der Bewegung und des Zentrums richtig entschieden haben: Wir feiern ein Fest für uns. Für eine große diözesane Schönstattfamilie, deren Leben sich in sieben Regionen mit teils eigenem Heiligtum und Zentrum abspielt, ist in gewissen Zeitabständen die Zentrierung auf das Diözesanheiligtum als gemeinsame Mitte wichtig.

12-07-01_Ankommen1

Dass der Himmel schon in der Nacht und immer wieder während des Tages kräftig „segnete“, hat dem Fest und der Stimmung keinen Abbruch getan. Helga K. weiß den Grund: „Alle haben Geburtstagslaune mitgebracht. Das hat die Atmosphäre geprägt.“ „Dadurch war das Gemeinschaftsgefühl viel intensiver“, bestätigt am Abend eine der vielen Helferinnen ganz begeistert über das gute Miteinander gerade bei allen Helfern. Manche haben, um dabei zu sein, weite Anfahrtswege auf sich genommen, wie z. B. Familie B. aus Wangen mit zwei ihrer Kinder. „Wir sind hier einfach zu Hause“, geben sie als Motivation an.

12-07-01_Begegnungen2

12-07-01_Begegnungen4 12-07-01_Begegnungen5

„Ich war total beeindruckt von der Organisation, wie z. B. so viele Menschen – ca. 600 – so schnell und so reibungslos das Essen bekommen“, formuliert eine Teilnehmerin ihr Erleben. So ist auch die Programmverzögerung durch den verspäteten Beginn des Auftakts nicht weiter schlimm. Dass auch das gemeinsame Festprogramm „Forum Krone“ am Tagesbeginn länger dauert als geplant, wird von den Gästen nicht empfunden. Denn der Inhalt des Forums besteht aus Statements von Einzelnen und Gemeinschaften, welche Rolle Maria als Königin für sie spielt und wie sie mit ihr leben. „Mich haben besonders die persönlichen Lebenszeugnisse über das Leben aus der Krönungswirklichkeit angesprochen“, bekennt Rosemarie F. „Das hat mich an ein eigenes Kronen- und Krönungserlebnis erinnert und ermutigt, wieder bewusster mit der Königin zu leben.“ „Wie Einzelne und Gemeinschaften mit der Königin leben, welch eine Lebendigkeit es diesbezüglich in der Diözese gibt“, ist auch für Pfr. Klaus Rennemann, Diözesanleiter der Schönstattbewegung, das Beeindruckendste.

12-07-01_Auftakt3 12-07-01_Forum2 12-07-01_Forum2a 12-07-01_Forum5 12-07-01_Forum6

Dass ein „Forum Krone“ Hauptveranstaltung so eines Festes ist und nicht ein Festvortrag oder Festakt, dass Kronen zum Festauftakt als Geburtstagsgratulanten kommen und nicht Blumensträuße überreicht werden, ist sicher nicht gewöhnlich – aber passend. Passend zur Liebfrauenhöhe, passend zu ihrer Geschichte, überhaupt passend zu unserer bald 100jährigen Geschichte als Schönstattbewegung und vor allem passend zum Namen und Ideal, den der Gründer selbst der Süd-Provinz der Marienschwestern gab: Regina-Provinz.

„Die Liebfrauenhöhe selbst ist ein Forum Krone“, erläutern die Moderatoren beim Forum Krone, „ein innerer Raum und ein äußerer Rahmen für die Gottesmutter in ihrem Sein und Wirken als Königin.“ Der entscheidende Unterschied vom Forum Krone zu jedem anderen Forum liegt darin, dass nicht theoretisiert und diskutiert wird, sondern dass lebendige Menschen Zeugnis geben, welchen Raum Maria als Königin in ihrem alltäglichen Leben einnimmt, welchen Rahmen sie ihr geben. Und das kommt bei den Gästen an. „Das mit der Krönung ist schon was Tolles.“

12-07-01_Kronensaal1 12-07-01_Kronensaal2 12-07-01_Kronensaal3 12-07-01_Kronensaal4

In dem als „Kronen-Saal“ hergerichteten Zentralraum „war den ganzen Tag Betrieb“, erzählen Ursula Baur und Sr. Silva Wehrle, die dort als „Kronenwächter“ fungieren. „Es herrschte reges Interesse an den Kronen, vor allem an denen, die in den Statements vorgestellt wurden.“ Und in den Gesprächen „war zu spüren, dass vor allem die persönlichen Lebenszeugnisse nachdenklich gemacht und eine innere Auseinandersetzung mit dem Thema Krönung in Gang gebracht haben.“

Viele, so berichten beide unabhängig voneinander, haben spontan gefragt: „Warum trägt das große, schöne MTA-Bild hier im Raum keine Krone?“ „Ich wünsche mir“ formuliert eine Teilnehmerin ganz konkret, „dass das Thema Krone und Krönung nochmals aufgegriffen wird und dass wir überlegen, ob wir als diözesane Schönstattfamilie der Gottesmutter gemeinsam eine Krone schenken.“

Etwas verhaltener, aber ebenfalls passend zur Liebfrauenhöhe und vor allem zum Heiligtum als Mitgründerheiligtum, ist der zweite Höhepunkt im Anschluss an den Festgottesdienst mit Weihbischof Thomas Maria Renz: die erneute Anbringung des Vaterauges im frisch renovierten Kapellchen. Im Jahr der Vaterströmung ausgesandt, war es über ein Jahr unterwegs in den Regios, Gemeinschaften und Gruppen. Die Beiträge im Begleitbuch bezeugen, dass viele den Besuch des Vatersymbols als Besuch des Gründers erlebt und auch so gestaltet haben.

12-07-01_Vaterauge3 12-07-01_Vaterauge5 12-07-01_Vaterauge7

Zwischen diesen Hauptpunkten liegt ein reiches Programmangebot. Christa M. kommt zufrieden über den Vortrag von Pfr. Rennemann über Pater Kentenich und seine Einstellung zur Sendung der Kirche und strahlend über den Einzelsegen im Kapellchen mit ihrer Gruppe ins Haus: „Und jetzt gehen wir Kaffee trinken.“ „Man konnte tanzen, man konnte beten und mit vielen Menschen ins Gespräch kommen“, freut sich eine ehemalige Schülerin, die mit ihrem Mann gekommen und glücklich ist, weil sie „dann noch einen Weihwasserkessel gestaltet“ haben. Die Glücklichsten sind aber offensichtlich die Kinder, die im Kinderprogramm unter anderem Kronen gebastelt haben und diese gleich aufsetzen und nicht mehr abnehmen möchten. Ehepaar Zembrot freut sich, dass sich „beim Pilgern die Teilnehmer darauf eingelassen (haben), zu schweigen und die Impulse zu überdenken – bis zum Heiligtum.“ Maria W. gefällt bei „Mütter beten für ihre Familie“ „vor allem der Gedanke: Ich bin kostbar und wertvoll“.

Alois S. ist „am Angebot von Sr. Iniga Krause zur Geschichte des Heiligtums interessiert“. Heiligtum_Bau

„Im Gründerzimmer gab es ein richtiges Erstaunen, was aus diesem Raum geworden ist“, freuen sich Ehepaar Reiner und Sr. M. Andita aus der Familienbewegung. „Es kamen auch viele Fragen zum Stichwort Hauskirche und Hausheiligtum.“ Die SMJ konstatiert reges Interesse an ihrem Angebot „Für wen läufst du“. In einer spontanen Projektgruppe den Festgottesdienst mitzugestalten, sich Gedanken machen zum Thema „Das Heiligtum, die Bibel und ich“, sich meditativ vom Geist Gottes inspirieren lassen und das Heiligtum als Coenaculum erleben sind weitere Angebote den Tag über.

12-07-01_Staende1 12-07-01_Staende2 12-07-01_Staende3 12-07-01_Staende4

Und die Stände einzelner Gemeinschaften bieten die Möglichkeit, auch ohne Programmangebot Programm zu haben.

Als richtiges Festtagsgeschenk werten die ca. 900 Gottesdienstbesucher die Predigt von Weihbischof Renz, aus der seine spürbare Wertschätzung für die Liebfrauenhöhe und für uns als Schönstattbewegung spricht. Marliese. A. bewegt „am meisten die Aussage des Weihbischofs, die er wiederholt hat, dass er nicht daran zweifelt, dass Schönstatt einen wichtigen Beitrag für die Kirche bringt.“ Er greift das Symbol des Kruges auf und spricht allen Anwesenden aus dem Herzen: „Wir danken Gott und der Gottesmutter Maria, dass in 60 Jahren soviel Verwandlung, so viel Wunderbares geschehen ist – in den Herzen.“ Sein Wunsch zum Schluss tut gut und kommt von innen heraus: „Ich wünsche diesem Gnadenort, dass Menschen hier auch in Zukunft Kana-Erfahrungen machen.“

Mit ganz natürlichen Kana-Erfahrungen und -Genüssen bei Flammkuchen und Gemüsepizza klingt das Fest unter der mitreißenden Begleitung des Akkordeonorchesters von Ergenzingen im Foyer des Hauses aus.

12-07-01_Ausklang1 12-07-01_Ausklang2 12-07-01_Ausklang3 12-07-01_Ausklang4